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Montag, 24. Januar 2000 Heute ist der 24. Tag des Jahres, es folgen noch 342

Der 24. Januar hat folgende historisch-kuriose Bedeutung:

Am 24. Januar 1972 enteckten Bewohner der Insel Guam, eines 340 km2 großen Eilands im Westpazifik, den japanichen Feldwebel Shoichi Yokoi. Dieser hielt sich seit 1944 im Dschungel von Guam versteckt und hatte nicht "mitbekommen", dass der 2. Weltkrieg seit 1945 zu Ende war. Guam war 1941 von den Japanern erobert worden und 1944 von US-Truppen zurückerobert. Seit dieser Zeit (insgesamt also 28 Jahre) versteckte sich der von seiner Einheit vergessene Yokoi vor den Amerikanern, da er sich nicht ergeben wollte. Nach seiner "Entdeckung" wurde Yokoi nach Japan geschickt, wo er als Helden gefeiert wurde. Er kehrte jedoch noch einmal auf Guam zurück: er verbrachte dort seine Flitterwochen. Yokoi starb 1997 im Alter von 82 Jahren.

24. Januar 2000 - DAU- und andere Geschichen...

 

Wenn eine "absolut wahre" Geschichte erzählt wird, die der Freund eines Freundes selbst erlebt hat, ist Misstrauen angebracht, denn: Es handelt sich höchstwahrscheinlich um eine moderne Sage, ein zeitgenössisches Genre mündlicher Überlieferung.

Eines der Kennzeichen von modernen Sagen ist das folgende: Neue Errungenschaften technischer Art werden prompt in die "Storys" mit einbezogen. So entstehen verschiedene Varianten, zum Beispiel dann, wenn die Geschichten immer wieder abgewandelt und auf den "neuesten Stand" gebracht werden. Auch Mikrowelle, Fax, Handy und der Computer sind mittlerweile in den Sagen sehr verbreitet. Prof. Rolf W. Brednich, der am Seminar für Volkskunde an der Georg- August- Universität in Göttingen lehrt und forscht, hatte die Idee, diese modernen Sagen zu sammeln. Mehrere Sammelbände sind bereits erschienen:

Das Buch bei Amazon.de bestellen Die Spinne in der Yucca-Palme, Beck-Verlag, München, ISBN: 3406339956, Preis im Handel: € 6,60

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Als Sammelband:

Das Buch bei Amazon.de bestellen Sagenhafte Geschichten von heute, Beck-Verlag, München, ISBN: 3406381707, Preis im Handel: € 15,24

Nachfolgend einige DAU*)- und andere Stories...

Oma und das Faxgerät

Ein altes Muttchen kam in Mainz-Finthen ins Postamt. Ihr Enkel, der in Berlin studierte, hatte an jenem Tag Geburtstag und sie hatte es versäumt, ihm rechtzeitig einen Geburtstagsgruß zu schicken. Sie kramte den Briefumschlag mit der Karte hervor und fragte den Schalterbeamten, ob es wohl möglich wäre, den Brief noch am selben Tag zuzustellen. Der Beamte verneinte. Er bot ihr jedoch an, die Geburtstagskarte per Faxgerät zu versenden, dann könne der Enkel in Berlin sie sofort lesen. Er steckte also die Karte in das Faxgerät und schickte sie ab. Die Oma war erleichtert und holte nun noch einen 100-DM-Schein hervor und bat den Postler, den Schein gleich auch noch zu verschicken.

Aus Jux ging er drauf ein und schickte den 100er los, der aber gleich danach wieder zum Vorschein kam, indem er auf den Boden fiel. Der Beamte hatte seinen Spaß und meinte: "Sehen Sie nur, gute Frau, Ihr Enkel schickt das Geld wieder zurück, er will's nicht"...

Der Oma kamen vor Rührung die Tränen: "Ja, der Junge ist ja so bescheiden, aber schicken Sie es ihm noch einmal, er soll's halt nehmen!"

Diese Geschichte erzählte mir vor einiger Zeit eine Freundin, deren Freundin...


Eniki

Eine Sekretärin ruft die Service-Hotline an und sucht verzweifelt die Tastatur ab, kann aber die Taste "eniki" nicht finden, obwohl auf ihrem Monitor steht: "Press any key"...


Verstümmelte E-Mails

Ich sitze an meinem Computer und denk an nichts böses, da läutet das Telefon.

*Ring*...

"EDV Meierhofer..." - es ist die neue Sekretärin (Mitte 40): "Ich bekomme alle Mails nur verstümmelt, was ist das?"... Da ich für gewöhnlich nicht sofort springe, wenn jemand sagt, irgendwas geht nicht (in der Regel handelt es sich um Benutzerfehler), sage ich nur zu ihr: "Ich schicke Ihnen eine E-Mail, wenn der Text immer noch verstümmelt ist, rufen Sie mich noch mal an, damit ich mir das ansehen kann".

Ich such schnell nach der letzen Firmenrundmail (ca. vier A4 Seiten) und maile es ihr. Keine 2 Minuten später läutet es wieder:

*Ring*... "EDV Meierhofer ...", sie ist es wieder. "Die Mail kam an, aber ich sehe nur den ersten Absatz, und die Hälfte der ersten Zeile des zweiten Absatzes"... Ich überlege... hmmmh, nur die Hälfte einer Zeile... (man muss dazu sagen sie sah nur die horizontale Hälfte einer Zeile), normalerweise zeigt Outlook eine ganze Zeile oder gar nichts an... "Ich komm schnell hoch und schau mir das an".

Als ich mich vor ihren PC setze und die Mails aufrufe, fällt mir nichts auf: Alle Mails sind vollständig. Sie schaut verblüfft zu, mit offenem Mund. Dann sagt sie: "Für was ist der Balken, den Sie da immer auf und ab bewegen?" *Schock*... Und in sowas investiert unsere Firma (EDV-Schulungen wurden für jeden neuen Mitarbeiter gemacht)! Nachdem ich ihr erklärt habe, was ein Scrollbalken ist, was er bewirkt und wie man ihn bedient, konnte ich direkt sehen, wie ihr ein Licht aufging :-)


Die Firma Eier-Franz

Ein Kunde sucht im Frankfurter Flughafen verzweifelt die Firma Eier-Franz, stellt den ganzen Flughafen auf den Kopf, Befragte telefonieren herum, nachdem sie in etlichen Telefonbüchern und den "gelben Seiten" herumgesucht und auch die Auskunft angerufen haben... Doch keiner ist in der Lage, dem Mann zu helfen.

Schließlich kommt heraus, daß er Air France damit gemeint hatte...

Dies erzählte mir vor einigen Jahren eine Stewardess, die einen Kollegen hat, dessen Freund die Geschichte wirklich selbst erlebt hat....;-)


Die Telefon-Marke

Als es noch keine Handies gab, war man hin und wieder darauf angewiesen, eine Telefonzelle oder das nächste Postamt zu besuchen, um irgendwo irgendwen anzurufen. Gerade in den französischen Postämtern gab es für das Telefonieren die verschiedensten Regelungen.

In einem Postamt musste man sich am Schalter eine 5-Mark-Stück-große Marke holen, die in einen entsprechenden Schlitz am Fernsprecher eingeworfen werden musste, und das Amt freischaltete.

In einem anderen Postamt einige Monate später bekam ich eines Tages auch so eine Marke. Sie hatte allerdings einen Durchmesser von etwa 15 cm... Verzweifelt suchte ich nach dem Schlitz zum Einwerfen der Riesenmarke. Bis ich nach etwa 10 Minuten feststellte, dass die Leitung auch ohne Einwerfen der Marke frei war... die Marke war nur dazu da, damit das Schalterpersonal wusste, von welcher Telefonzelle aus man gerade angerufen hatte...

Diese Geschichte habe ich bisher nie meinem Freund, der sie seinem Kollegen, der sie seiner Frau... erzählt!

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*) DAU: Dümmster anzunehmender User



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